Zur Geschichte des Bethlehemraumes
War ein lange gehegter Wunsch: Bau eines Gemeinderaumes
Im Jahre 1966 erfüllte sich für viele Friedersdorfer Christen ein langgehegter Wunsch: ein eigener Kirchenraum. Bis dahin waren die Gottesdienste in Bienerts Berggasthof gefeiert worden.Eine Kirche gab es in Friedersdorf früher ja nicht. Gottesdienste waren früher nur sehr selten, in den 1940-er Jahren zweimal jährlich, später einmal im Monat. Da kam einer der Pulsnitzer Pfarrer nach Friedersdorf und predigte in Bienerts Gasthaus „Bergkeller". Der Saal des „Bergkeller" wurde zum Gottesdienstraum, und nebenan in der Gaststube wurde ausgeschenkt. Zu Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen mussten die Leute nach Pulsnitz. Auch zu Weihnachten gab es im Dorf keinen Gottesdienst. Die erste Christvesper am Heiligabend fand erst 1966 statt, nachdem der Bethlehemraum eingeweiht worden war.
Das war völlig ungewöhnlich, dass ein Kirchenbau zu DDR-Zeiten verwirklicht werden konnte. Die Familie Mißbach stellte ihre Scheune (siehe Bilder) dazu zur Verfügung. Mit viel Einfallsreichtum, viel Eigenleistungen und Spenden haben die Friedersdorfer innerhalb eines Jahres den Kirchen- und Gemeinschaftssaal gebaut, den „Bethlehemraum".
Denn früher soll hier Stall gewesen sein, und Jesus kam ja auch im Stall zur Welt, und die feierliche Einweihung war in der Adventszeit.
Der Saal erhielt zwei schöne Buntglasfenster des Dresdner Künstlers Horst Räcke, die die Verkündigung an die Hirten und die Geburt Jesu darstellen. Nach dem Umbau wurden sie in den neuen Saal eingebaut.
Buntglasfenster "Verkündigung an die Hirten" | Buntglasfenster "Christi Geburt", beide von Horst Räcke | Das Sgrafitto vom vierfachen Acker |
Die Außenfront ziert ein großes Sgrafitto, das das Gleichnis vom vierfachen Acker zum Inhalt hat. Im Laufe der Jahre ist dann ein Jugendraum mit Küche hinzugekommen.